Felix Walner
 
Charlotte Walner  v. Deuten-Stiftung

Biographie

"Ihr Abitur war bereits eine Besonderheit," schreibt uns ihr Neffe Gerd Hagedorn. "Es war der erste Hamburger Arbeiter-Abiturienten-Kursus, den sie zusammen mit Paul Nevermann von 1923 - 1926 absolvierte." Nach dem Abitur studierte Charlotte von Deuten Rechts- und Staatswissenschaften an den Universitäten Hamburg, Genf und Grenobel. Sie gehörte als Studentin dem sozialistischen Studentenbund an. [1] 1929 absolvierte sie ihr erstes juristisches Staatsexamen, danach ging sie nach Hamburg in den Vorbereitungsdienst, legte 1932 ihre zweite juristische Staatsprüfung ab und begann 1933 als freiberufliche Rechtsanwältin zu arbeiten.
1936 heiratete sie den Maler und Grafiker Felix Walner und hieß von nun an Charlotte Walner-von Deuten. 
Ihr gesellschaftspolitisches Engagement schlug sich in vielfältigen Aktivitäten nieder. So war sie von 1932 bis 1933 im Paritätischen Wohlfahrtsverband tätig, engagierte sich für Künstler und Künstlerinnen, so dass vor 1933 auf ihre Anregung hin die Nothilfe für die bildenden Künstler Hamburgs gegründet wurde. 
Charlotte Walner-von Deuten war den Ideen und Zielen der bürgerlichen Frauenbewegung zugetan. Von 1948 bis 1950 übte sie den Vorsitz im Hamburger Frauenring aus und war Mitglied im Vorstand des Deutschen Frauenrings. Daneben nahm sie in wissenschafts- und rechtspolitischen Bereichen diverse Ämter an. So wurde sie Mitglied des Hochschulbeirates der Universität Hamburg, stellvertretendes Mitglied im Richterwahlausschuss Hamburg und Mitglied im rechtspolitischen Ausschuss beim Parteivorstand der SPD in Bonn. Als SPD Mitglied übte sie von 1953 bis 1966 ein Abgeordnetenmandat in der Hamburgischen Bürgerschaft aus. Die dort kühl und sachlich auftretende Akademikerin konnte den Rechtsstandpunkt der Frauen sachkundig vertreten. So z. B. in den 1950er Jahren, als der Artikel 3 Absatz 2, der die Gleichberechtigung von Mann und Frau verankert, diskutiert wurde.
Auch zum Thema Paragraph 218 sprach Charlotte Walner-von Deuten in der Bürgerschaft. Er wurde 1962 im Zusammenhang mit der in Vorbereitung befindlichen Großen Strafrechtsreform in der Bürgerschaft wieder neu diskutiert. Die Arbeitsgemeinschaft Hamburger Frauenorganisationen (ahf) hatte die weiblichen Abgeordneten der Bürgerschaft dazu veranlasst, einen interfraktionellen Antrag zu stellen, der Senat möge über den Bundesrat darauf hinwirken, dass bei der Ausarbeitung des Gesetzwerkes die Frage des Schwangerschaftsabbruchs bevorzugt behandelt werde.
Neben all ihren politischen und juristischen Aktivitäten schrieb Charlotte Walner-von Deuten 1966 ein Buch mit dem Titel: "Handbuch der privaten und öffentlichen Sozial-, Jugend- und Gesundheitseinrichtungen Hamburgs". 
"Ihr letzter großer Plan, das Lebenswerk ihres Mannes (ca. 2.000 Bilder, Gemälde, Grafiken und Holzschnitte) in geeigneter Weise der Nachwelt erhalten und präsentieren zu können, blieb ihr leider verwehrt," so Gerd Hagedorn.
Charlotte Walner-von Deuten, die zuletzt am Osterkamp 3 im Stadtteil Marienthal wohnte, übertrug diesen Wunsch in ihrem Testament ihren Neffen Gerd Hagedorn und Wolfgang von Deuten. Sie gründeten 1990 die Charlotte Walner-von Deuten Stiftung. Der Zweck der Stiftung ist laut Satzung: "die Pflege und Dokumentation der Werke Wandsbeker Maler, insbesondere solcher, die zu Lebzeiten nicht selbst dafür sorgen konnten, sowie der Werke von Felix Walner. Dabei werden Maßnahmen wie Information, Kommunikation, Austausch und Präsentation von Werken Wandsbeker Maler angestrebt". 


 

Quelle:

 

Weblink Rita BakeCharlotte Walner-von Deuten. In: Hamburger Frauenbiografien-Datenbank. Landeszentrale für politische Bildung Hamburg.

 


















Charlotte Walner-v. Deuten

https://de.wikipedia.org/wiki/Charlotte_Walner-von_Deuten



Grabstätte Felix und Charlotte Walner von Deuten auf dem Ohlsdorfer Friedhof Hamburg, Kapelle 12